Wellness und Gesundheit

Wandlungsphase Erde


Die Symbolik des Elements Erde

Das Element Erde gilt in der chinesischen Medizin als „Mutter“ sämtlicher anderen Wandlungsphasen.
Die Erde beherbergt in sich die Energie des Gleichgewichts, der Balance – wobei es sich nicht um eine starre Balance handelt, sondern vielmehr ein Gleichgewicht des „in Fluss seins“, des Fließens.
Ohne Erde würde das Feuer nur lodern und sich aufzehren, Metall würde starr und unbeugsam, Wasser hätte keinen Grund und Boden, der es aufnimmt und ihm Gestalt gibt, und Holz könnte nicht wachsen, weil es nicht genährt würde. Andererseits braucht auch die Erde die anderen Elemente. Ohne sie ist sie nicht fruchtbar, wird leblos und unbeweglich. Sie muss die anderen Elemente aufnehmen und transformiert sie dann zur Reife und Fülle. Sie nimmt das Wasser, die Wärme der Sonne (Feuer) und auch das Samenkorn auf, das zu neuem Leben auskeimt, emporwächst (Holz) und seine Struktur vom Metallelement erhält.

Das Element Erde sorgt durch seine innere Stabilität für ein zentrierendes Gleichgewicht in den anderen vier Elementen. Es entsteht eine Balance all jener Kräfte, die auf uns Menschen einwirken. Hier, im Element Erde, kommt alles auf den Punkt.
Das Erdelement ist klar und ruht in seiner Mitte. Die ihm zugeordnete Jahreszeit ist der Spätsommer, jedoch erstrecken sich seine in sich ruhenden und stabilisierenden Eigenschaften auf die Übergangsphasen der jeweiligen Wandlungen. Ein gewisses Maß von der Energie des Erdelements findet sich also in allen anderen Elementen wieder.

Im 7. Kapitel Hong Fan im Shujing, dem Buch der Aufzeichnungen, findet man folgende Beschreibung zum Erdelement:
Wasser und Feuer sind feste und flüssige Nahrung, nach denen die einhundert Familien suchen und verlangen.
Metall und Holz sind das, wodurch die zehntausend Dinge gedeihen oder aktiviert und angeregt werden können.
Und die Erde ist das, wodurch die zehntausend Dinge haben, was sie zum Leben brauchen.


Man erkennt hieraus, dass im Zusammenwirken von Himmel „tian“ und Erde „di“, die Menschen in der Dimension von Raum und Zeit, das bekommen, was sie zum Leben brauchen.
Auch, um in ihre Mitte zu gelangen...“Ding Tian Li Di“( die Verbindung des Himmels und der Erde im Menschen, und um den Menschen herum) - die 8 Verse, der Aufbau des Qifeldes im Zhineng Qigong, symbolisiert das sehr schön. Denn das eine funktioniert ohne das andere nicht: wir sind Teil des Universums und der Kopf und seine oft ( übermächtigen) Gedanken lösen sich auf und ziehen davon, wenn der Kopf den blauen Himmel berührt – jedoch die Verbindung der Füße, die tief in der Erde wurzeln, sorgen gleichsam für Stabilität, Nährung, Realitätsbewusstsein: das Yin der Erde trifft in unserer Körpermitte das Yang des blauen Himmels.
Diese Verbindung von Himmel und Erde im Körper formiert das alles hervorbringende Qi.

In der Astrologie finden wir diese natürliche Art der „Anziehung“ übrigens auch: Menschen des Erdelements ( zB Jungfrau, Stier, Steinbock) und Menschen des Äthers, der Luft ( zB Wassermann, Zwilling und Waage) harmonieren meist innerlich von Natur aus hervorragend, während äußerlich oft ein „Zusammenraufen“ notwendig ist. Meist sucht und findet der Äther-Mensch, der die Leichtigkeit liebt und leben möchte, bei einem Menschen des Erdelements seine notwendige Erdung – und darüber hinaus bei partnerschaftlichen Beziehungen auch seinen Weg zur Mitte. Der Erd-Mensch hingegen, kann hin und wieder sehr gut die Leichtigkeit des Luft-Menschen gebrauchen – so ist alles in Balance.

Die Farbe der Erde ist goldgelb und ocker, die Erntezeit, die reiferen Erwachsenenjahre des Menschen.
In ihrer Wandlungsphase sorgt die Erde für Harmonie, Ausgleich und den notwendigen Blick nach Innen. Ihre Eigenschaften sind Zuverlässigkeit, Produktivität und eine Vernunft, die aus dem Inneren kommt. Das Erdelement ist schwer beeinflussbar – die Werte des Außen interessieren wenig: die innere Mitte zählt.

Die der Erde zugeordneten Meridiane sind Magen und Milz-Pankreas. Grübeln und Sorgen sind die entsprechenden Emotionen.
Gesundheitliche Beschwerden der beiden Meridiane sind daher auf psychischer, innerer Ebene häufig: Existenzängste, ein Klammern am Gewohnten, ständiges Grübeln ohne zu einem Resultat zu gelangen, ein überzogenes Sicherheitsdenken, eine gewisse Grundangst vor der Zukunft. Wenn diese Angst, etwas Zukünftiges nicht gesichert zu sehen überhand nimmt, kommt es beim Menschen stets zu einer übertriebenen Arbeitsamkeit und Rastlosigkeit.
Körperlich zählt der „Kampf“ mit überhöhtem Körpergewicht beinahe schon zur Routine bei Blockaden des Magen/Milz/Pankreas-Meridians. Vor allem Gastritis (Magenschleimhaut-Entzündungen), aber auch generell Empfindlichkeiten des Magen-Darmtraktes deuten hier auf Dispositionen hin.
Das entsprechende Sinnesorgan ist der Mund. Entzündungen im Kiefer, der Mundschleimhaut oder in den Oberkieferzähnen fallen häufig in den Spätsommer.
Körperlich entstehen durch langfristige Disbalancen, die die beiden Meridiane stagnieren lassen, laut Literatur folgende Erkrankungen: Herz-Kreislaufstörungen, Probleme der Verdauung und des Dickdarms, Blockaden der Brustwirbel Th6/7 und TH8/9, sowie die dem Sinnesorgan Mund zugeordnete Halswirbel C4/5.
Auch bei Mammakarzinomen ist es sinnvoll sich unbedingt! den Magenmeridian anzusehen. Schilddrüsen-Erkrankungen und Arthritiden( entzündliche Gelenkerkrankungen) fallen ebenfalls typischerweise in die Bereiche der nicht frei durchgängigen und unausgeglichenen Magen/Milz-Pankreas-Meridiane.

Kalte Speisen sollten jetzt vermieden werden, ebenso allzuviel Süßes, was die Geschmacksrichtung des Erdelements ist.


Zusammenfassung der Wandlungsphase Erde:

Jahreszeit: Spätsommer

Energetik: Aufsteigendes Yin, sich reduzierendes Yang, Stärkung der Mitte

Ernährung/Geschmacksrichtung: Süß

Zhineng Qigong-Übung: Ihr findet sie im Laufe der nächsten Woche hier auf unserer homepage, und sie kümmert sich um die Stärkung der Mitte.